RC-Flieger Club Bayreuth e.V.

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  Nikolaus 1988  
       
  As 1. Mol bin ich mitgwesn
on Pfingstn desmol in die Vogesn

um Dreia, vom Schlof nuch ganz besoffen,
ham mir uns draußn am Kreisl getroffen

und auf der Nürnberger Autobohn
treffn mir fas ka anders Auto on.

Erscht später senn a poor nuch kumma,
die wolltn a Richtung Basel brumma.

Wer wollt nuch an Tog Urlaub sporn
und is deshalb am Freitog gfohrn,

der hot sich gsogt, des wor net schlau,
denn die worn ständig bloß im Stau.

Wie mir kumma zu die andern no,
song die, wos ihr seid a scho do,

die ham scho alles aufgebaut
und a scho nochm Wind hams gschaut.

So wie der kummt as Tol entlong,
do gehts bestimmt am Petit Ballon.

Na Peter hörst zwischndurch brumma:
„Der Hans müßt a scho langsam kumma!"

Er hätt des gor net song erscht braung,
denn gleich drauf siechst wos rots auftaung

und inna drinna, a weng klaa,
des konn bloß der Hotel-Hans saa.

Als er dann aussteigt, siechst a gleich,
daß um die Nosn er is bleich

und er sogt drauf, daß ihm is flau,
wall er bloß gfohrn is in an anzign Stau

und dann wärs ihm zu dumm a worn,
des dauernde Haltn und wieder Fohrn,

er hot dann erscht mol herzhaft gflucht
und sich donoch a Zimmer gsucht.

Noch fremdem Bett und kozer Nacht
er ganz scheena klana Augela macht.

Dann hot er sei Medizin eignumma,
die is na scheinbor gut bekumma,

er hot ganz weng verdünnt des Zeich
und es hot Wirkung ghabt sogleich,

denn gleichdrauf hörst aus seinem Mund,
etzt bin ich fei scho wieder gsund,

und daß er wieder is der Alt,
des hot er dann bewiesen bald.

Als alla senn halbwegs beisamm,
do packn mer unara Flieger zamm

und fohrn zum Berg in Reih und Glied,
durch Wies, Wold, vorbei am Ried,

des is nämlich die Käserei,
wo mir nuch öfter gänga nei,

doch heit wolln sicher alla nuch,
a machn den erschten Vogesenflug.

Vom Parkplotz gehts ganz steil noch obn,
as ganza Zeich mußt ja nauftrong,

meist hast zwaa Flieger unter die Orm,
do wärds der vom Naufschaua scho ganz worm

und dann trittst on mit forschem Schritt,
wallst mit die andern willst ja mit,

doch nützt mirs nix ich mußt mol haltn,
denn schließlich ghör ich zu die Altn.

Der Hans vor mir, er keucht und schnauft,
wos schlaft der bloß im Rucksock nauf,

für sein klan Flieger, hob ich des Gfühl,
braucht er doch net Ersatzteile soviel,

doch drobn, do lüft sich dann die Sach,
daß des werd alla Johr scho gmacht,

do stechn sa dann a Fäßla on
und begrüßn damit na Petit Ballon.

Wenns a so manchn Schwaßtropfn kost,
doch schee is, wenn mer song konn Prost,

denn in kaaner Gruppn is mehr Fröhlichkeit,
als grod in dem Heifela aus Bareith,

und so solls a bleib, möcht ich song,
es gibt immer an, der as Fäßla tut trong.

Am Sunntog dann, scho in der Fnih,
schaut alles fort zum Eingong hie,

denn alla senn sa drauf erpicht,
daß mer jetzt ball na Rudi siecht,

denn des is weit und breit bekannt,
der macht die flottstn Sprüch im Land,

er gibt ja ständig jedem Rot,
wohl dem, der des net nötig hot,

doch unsern Rudi solls net störn,
ihr werd nuch später von ihm hörn

und plötzlich a a Diesel brummt,
horch, ich glab der Rudi kummt,

und dann parkt er a scho ei,
Fraa und Jungas senn dabei.

Wall ers net lang hält bei uns aus,
fährt er a well zum Berg voraus.

Alles hot er scho soweit,
doch zum Start läßt er sich Zeit,

denn vor allem er drauf steht,
er muß erscht säng, obs wärklich geht,

doch danoch do mußt na lobn,
denn er fliegt ganz schee hoch drobn,

ober wenns weng geht noch untn,
hörst na wortstark gleich bekunden:

„Horch, as Flieng geht heit beschissn,
wall die Thermik is zerrissn!"

Doch danoch sogt er gleich drauf:
„Fliegt noch links, denn do gehts nauf.“

und gleich drauf, noch a poor Rundn,
senn allazamm a wieder unten.

Und walls na Hans ombds sakrisch friert,
werd er mit manchem dekoriert,

für obn holt er vom Auto schnell,
a Himbeerhondtuch vom Hotel

und als des a nuch is zaweng,
der Hermonn ihm a Deckn brengt,

drauf sogt er dann: „lch wers morgn spürn,
denn ich hob jetzt scho kolta Niern",

und daß des halt in Grenzn bleibt,
kriegt er an Niernschutz um sein Leib

und wall die ganza Meute lacht,
der Jürgen schnell a Bildla macht,

do drauf werd er säng wie a Scheich,
mer müßts entwickeln könna gleich,

doch leider konnte des net gschehn,
vielleicht wern mirs im Album sehn.

Wie auch an Pfinsten vorher schon,
so wills Bareither Tradition,

do gehts zum Markt noch Münster nei,
do gibts so ziemlich alles frei.

Do lafn Frauen, Kinner, Männer
in aner Eckn sitzn Penner.

Mer kaft do Bluma, Schmuck und Worscht,
trinkt zwischndurch a Bier fürn Dorscht,

an Spargel a, an ganz an frischn,
den konn mer günstig do enrwischn,

a des is für die Bareither klor,
den gibts za Ombd wie jedes Johr.

Die Anni steht am Stond vorndron
und fängt a gleich zum Handeln on

und wärklich wohr, sie drückt na Preis,
der Händler ist im Gsicht ganz weiß,

ich glab, sie konnt na überlistn,
sie hot na Spargel, a ganza Kistn.

Die Schmidts ham net so recht gezong,
es gab scho schennern, hörst sa song

und sie don mit a poor beschließn,
daß sie den Ombd mol wolln genießn

und dozu wolln sa nauf zum Ried,
der Frank und ich, mir gänga mit.

Der Peter will mol wie a Färscht,
sich zufühm a Portion vom Härsch.

lch hätt mich selber org geprellt,
hätt ich den Nochtisch a nuch bestellt,

so denkt er laut in seiner Eckn,
denn hinterm Hirsch konnt er sich versteckn,

wall so a mordstrumm Portion,
die langt ja für fünf hungriga Monn,

und dann der Berg, mit Nudeln heiß,
der treibt ihm auf die Stirn na Schweiß.

So bei der Hälft er ganz schee schnauft
und bei Dreivärtl gibt er auf,

denn seina Backn senn ganz rot,
und a sunst hot er scho große Not,

wie wohr is doch des Sprichwort auch,
die Aung senn größer als der Bauch,

und meistens kummts nuch schlimmer,
es muß nämlich ihm der Luftdruck stimma,

wenn er net schnell zur Tür kummt naus,
dann hälts sei Auspuff nimmer aus,

drum läßt er alles lieng und steh,
muß fluchtortig noch draußn geh,

sunst hätts na im Lokol zerrissn
und des wär ganz bestimmt beschissn,

so dreht er draußn seina Rundn
und hoft, daß Leib und Geist gesundn

und scho noch ziemlich kozer Zeit,
is er vom größtn Druck befreit,

er macht bloß nochts nuchmoll Rabbatz,
als er rumrennt am Campingplatz.
Wenn a der Wohnwong hot gabebt,
die Fatima hots überlebt

Am nächstn Tog senn drom Franzosn,
die ihre Flieger a nauflossn

und aner is a mit dabei,
der fliegt kreiz und quer a LS 3,

dann werds dem Flieger doch zu dumm,
er will net um die Kurvn rum,

doch find er desmol grod ner nuch,
zwischn die Wanderer a größers Luch.

Doch korz danoch, beim nächstn Start,
do triffts na wieder genau so hart,

er kiegt as Modell net unter Kontroll,
des fliegt ganz anders wie es soll,

dann mußt sich die ganza Bareither Gruppn,
wegn dem anzign Franzosen duckn,

denn der hot nuch die Hektik kriegt
und mittn in die Leit neifliegt,

er sucht sich a nuch raus die Stell,
grod do liegt na Jürgen sei Modell.

Der letztgenannte sah gleich rot,
als er den mordstrumm Schlog ghört hot,

am liebstn tät er ihn ja packn
und an Tupfer gebn mit seiner Hackn.

Der Franzmann clever, hot sich net grührt,
sunst wärs bestimmt um ihn passiert

und für des arma Franzusn-Lebn,
hätt kaner mehr an Zwitscher gebn.

Für ihn is ja as größte Glück,
daß er net versteht die Kraftausdrück.

Der Arma Moo wor ganz schockiert,
hot sich mit keinem Wörtla gwehrt,

des besta wos er machn konn,
er macht sich leis auf und davon.

Der Jürgen seine Kreise ziecht,
wall er nuch immer rosa siecht

und dann schaut er nuch amol hie,
ons Seitnruder von der Mü

und wall des a is eingedrückt
werd er fast nuch amol verrückt.

Den Kerl ich morng bestimmt derwerch,
wenn der kummt nuchmol aufn Berg.

Doch der läßt sich do nimmer blickn
und der Jürgen konn die Flieger flickn

und wie ers macht is so a Foll,
den siechst net oft und überoll.

Er kummt aus seinem Wohnwong raus,
mein Gott, wie schaut der Jürgen aus,

es fehlt bloß, daß der gute Moo,
hätt nuch an weißn Kittl oo,

denn wie a Doktor on die Händ,
mit Gummihändschich er rumrennt,

er repariert, er spritzt und picht,
bis mer vom Schodn nix mehr sicht.

Als alles fertig is und fein,
wern aufgmacht a poor Flaschn Wein.

Um elfa, manche mampfn noch,
fohrn meistens mir gemeinsam hoch,

doch on den ganz speziellen Tog,
ich heit nuch gor net denkn mog,

denn mit mein Flieger und gschwellter Brust
und a as Flieng wor großa Lust,

senn mir do kurvt in großer Höh,
bis dortno ging nuch alles schee,

doch dann senn immer mehra gflong,
a ganzes Rudel möcht is song

und wall bisher nix wor passiert,
wor ich net völlig konzentriert.

lch denk, fliegts nuch a scheena Rundn,
do wor ober mei ASW scho druntn,

und wie ich flieg zum Landen rei,
denk ich, desmol gehts pfundig fei,

doch als mir gänga zu zweit hie,
denk ich bei mir, oder spinn i,

dann als ich näher beim Modell,
merk ich mit einm Schlog ganz schnell

und wie a Blitz fährts nei die Baa,
des konn auf kann Foll meiner saa,

und in die Luft nauf geht ganz schnell,
mei Blick, vielleicht find ich die Stell,

wo aner rurnfliegt, wär des schee
und des wär grod mei ASW.

Doch nix dergleichn hot sich ergebn,
mit so an Makel muß ich lebn.

Der Gerhard hots nuch Krachn ghört,
do wor sa ober scho zerstört.

Mir ham an längern Fußmarsch gmacht,
hie zu der Stell, do wos hot kracht.

Der Hong wor steil abfallend schief,
der Rumpf neigsprickt an halben Meter tief,

erscht ham mir kräftig dro gazong,
zum Schluß do hammem dann rausgrobn,

und daß as Feier recht schee brennt,
hob ich die Tnimmer fürs Bergfest gspennt.

Mei nächsts Modell, ihr braucht net kichern,
des loß ich auf jedn Foll Vollkasko versichern,

denn wenn ich des aus der Sicht verlier,
zohlt ganz bestimmt die Versicherung dafier,

und dann werd fürs Versicherungsgeld,
beim Uwe as neista Modell bestellt.

Es gäb noch vieles zu berichtn,
manch schöner Fall wär do zum Dichtn,

vom Hans, dem tollen Fliegerbruder,
der landn konn ohne Höhenruder,

und von der Emmi und den Schwuln,
die nochts donn ihr Programm abspuln,

doch ans des bleibt mir noch zum song,
mir senn dahaam ja a nuch gflong.

Zum Schluß nuch a Begebenheit
vom Flugbetrieb do in Bareith:

On an Summertog an ganz scheena,
as Flieng geht gut auf der Sirena

und a der Rudi is mit obn,
heit will er net bloß flieng hoch drobn,

heit tuts ihn ganz besoners reizn,
amol untn rumzuheizn,

er fliegt links und a rechtsrum,
immer mit an Haufm Schwung,

kaum is er obn, dann schießt er runter,
er gibt sein Flieger ganz schee Zunder.

Sei Fraa die mant, des geht gleich schief.
„Geh, Rudi flieg halt net so tiefl"

doch er will amol richtig heizn
und tut net mit der Höhe geizn,

denn sunst fliegt er im obern Stock,
doch do drauf hot er heit kann Bock.

Er heizt von rechts, ganz unerschrocken,
sei Fraa drauf „Heit gibts sicher Brocken,

und wenns passiert is, hörst na flung
und ich muß 3 Tog Flieger sung."

wall er net siecht, wo er stärzt runter,
drum schickt er Fraa und Jungas nunter.

Doch kaner ihn heit bremsen könnt,
heit is er in seim Element,

und wieder kummt er ziemlich steil,
er is aufs Heizn heit ganz geil,

plötzlich ziecht er hoch mit husch,
grod nuch vor dem Schlehabusch,

doch seiner Frau, derwors zu knapp,
der schneits vor Angst die Luft fast ab,

dann wor weng laut der „Rudi"-Schrei,
bei sowos, do erschrickt er fei.

Bis er na Blick zum Flieger brängt,
wor der scho lang im Baam dringhängt.

„Du host im folschn Aungblick gschrien,
wo ich wollt grod an Salto flieng"

und wer von obn ihn dann erblickt,
der siecht, daß einiges is gnickt.

„Etzt hostas, liebe Annemarie,
etzt ist der Flieger wieder hie"

sogt er zu seiner Fraa ganz trockn,
„und ich muß mich in Keller hockn,

muß alles in den Griff erscht krieng,
währnd die anern ihre Saltos flieng,

und du siechst mich grod nuch zum Essn,
Familienlebn konnst glott vergessn."

Doch ist sowos fürn Rudi nur
Routine so a Reparatur

und spätestens am Wochenend
er wieder nauf zum Kühberg rennt,

do läßt er seina Flieger steing
und wills den anern amol zeing,

doch so a Traum is schnell zerstoben,
sieha a weng weiter oben.

Und so wie früher immer nuch,
wünsch ich euch Holm- und Rippenbruch,

und a scho scheena Feiertog,
ich zu an jeden vo eich sog

und alles Gute, ist doch klor,
wünsch ich eich a im Neia Johr!
 
       
       
       
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